Stroh, Glas, Butterkekse, Ton, Pappe, Wasserfarbe
Zusammenarbeit mit Julia Boswank
2023
Die zentrale Idee der Installation war das Podest als inhaltlichen Ausgangspunkt zu nehmen. Das Podest ist bekannt für seine Funktion der Stabilität, der Erhöhung und Unterstützung, um Aufmerksamkeit zu erregen. Vor allem im Ausstellungsraum oder im kunsthistorischen Kontext dient es dazu, etwas zu betonen oder die Betrachtenden gar nicht erst den Wert des darauf Platzierten in Frage stellen zu lassen. Das Podest wurde buchstäblich ins “schwanken” gebracht. In Form ausgewählter Materialien, darunter Stroh, Glas, Kekse, ungebrannter Ton mit Wasserfarbe und Pappe, ist es auf Identitätssuche. Die Podest-Variationen präsentieren sich intuitiv und raumbezogen, werden dabei teilwei-se fragil und instabil. Wackelig wirkende Podeste gestapelt aus Glas und Keksen, widerspenstiges Stroh, dass versucht einer Glasplatte als Unterstützung zu dienen, sowie Tonobjekte die entweder in diesem Stroh versinken oder daraus hervorkommen – allesamt verweisen sie auf die Brüchigkeit der stützenden Funktion, sind ein Negativ-Podest, eines, dass seiner Identität nicht gerecht werden kann. Vielleicht ist damit eine neue Identität gefunden? Das Podest wird zur Schale oder zu einer Grube, gibt dabei aber den Anschein eines Podests noch nicht auf. Die Anordnung des Strohs gibt dem Raum eine Struktur, lose Haufen bilden Formen, durch welche sich die Besuchenden auf Erkundungstour frei bewegen können. Die sinnliche Erfahrungspalette wird mit den charakteristischen Gerüchen der Materialien komplettiert.